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1. Geschichte des Altertums - S. 45

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 7, 2. Das Perserreich. 45 gegen Äthiopien im Süden Ägyptens hatte wegen Mangel an Lebensmitteln einen traurigen Ausgang. So sehr dieses Mißgeschick seinen Jähzorn reizte, so ist es doch unwahrscheinlich, daß er, wahnsinnig geworden, die ägyptische Religion verhöhnt, ihre Priester mißhandelt und einen Apisstier getötet hat, zumal er in Sais, wo seine Soldaten gegen den ägyptischen Götterdienst gefrevelt hatten, diesen wieder herstellte. Da ihn während seiner Abwesenheit aus seinem Reich die Furcht befiel, daß sich fein Bruder Bardija des Thrones bemächtigen könnte, ließ er diesen heimlich ermorden. Kaum war diese entsetzliche That vollbracht, so erhielt er die Nachricht, daß ein Magier Namens Gaumata, der Ähnlichkeit mit seinem Bruder Bardija hatte, sich für diesen ausgebe und den Thron eingenommen habe. Kam-byses eilte deshalb voller Ingrimm nach Persien zurück, nahm sich aber unterwegs in Syrien aus Verzweiflung das Leben. Der Magier Gaumata, „der falsche Smerdis", hatte sich unterdessen in seiner Stellung dadurch zu befestigen gesucht, daß er den Völkern des persischen Reiches den Königstribut auf eine bestimmte Zeit erließ. Jetzt aber kehrte der rechtmäßige Nachfolger des kinderlosen Kambyses, Darius, der Sohn des Hystaspes aus der jüngeren Linie der Achämeniden, aus Ägypten zurück. Mit Hilfe der sieben persischen Stammeshäupter stürzte er den falschen Smerdis nach achtmonatlicher Regierung und bestieg selbst den Perserthron. Einer Sage zufolge beschlossen die sieben persischen Stammeshäupter nach dem Sturze des Smerdis, daß derjenige von ihnen König werden sollte, dessen Roß bei einem Ausritt aus einen Berg der ausgehenden Sonne zuerst entgegen wiehern werde. Nun wußte es der Stallmeister des Darius dahin zu bringen, daß das Pferd seines Herrn an der bezeichneten Stelle wiederholt Futter erhielt und darum jetzt zuerst wieherte. Sogleich fielen ihm die andern zu Füßen und begrüßten ihn als König. Darius I. 521—485 trat unter höchst ungünstigen Verhältnissen an die Spitze des Perserreiches. In vielen Teilen desselben waren Empörungen ausgebrochen, und das kaum gegründete Reich schien sich wieder aufzulösen. Aber seiner außerordentlichen Umsicht und Thatkraft gelang es, die Aufrührer niederzuwerfen, das Reich in seiner ganzen Größe wieder herzustellen und durch treffliche Einrichtungen dauerhaft zu machen. Zunächst wandte er sich gegen die Stadt Babylon, wo ein angeblicher Sohn des letzten babylonischen Königs die Empörung leitete. Lange mußte er vor derselben lagern; endlich gelangte er, wie erzählt wird, durch die List seines Feldherrn Zopyrus in den Besitz derselben.

2. Geschichte des Altertums - S. 210

1889 - Wiesbaden : Kunze
210 Dritter Abschnitt. Erster Zeitraum. Zwischenregierung wurde der Sabiner N u m a P o m p i l i u s, der Schwiegersohn des Titus Tatius gewählt. Er führte eine friedliche Regierung, verbesserte die Zeitrechnung, beförderte den Ackerbau und ordnete das Religionswesen (§. 31, 2), wobei die Nymphe ©geriet seine Beraterin gewesen sein soll. Dem Gott Janus erbaute er einen Tempel, der während seiner Regierung geschlossen blieb. Nach Abgrenzung des Grundeigentums, das jedem Bürger gehörte, errichtete er dem Gott Terminus, dem Beschützer des Eigentums, ein Heiligtum aus dem Kapitol. Ferner stiftete er das Kollegium der Fetialen, d. h. der 20 priesterlichen Kriegsherolde, die über die Aufrechterhaltung der Volksverträge wachen mußten und in Kriegs- und Friedensfragen die Staatsboten bildeten. Tullus Hostllius 672—640, sein Nachfolger, war Latiner und noch kriegerischer als Romulus. Unter seiner Regierung führten Eifersucht und gegenseitige Plünderungen zu einem Kamps zwischen Rom und Albalonga, in welchem die Mutterstadt unterlag. Der Kamps zwischen den Horatiern und Kuriatiern. Der Sage nach trafen die feindlichen Heere nicht weit von Albalonga feindlich zusammen. Zufällig befanden sich in beiden Heeren Drillingsbrüder; die im römischen Heere hießen Horatier, die im albanischen Kuriatier. Um größeres Blutvergießen zu vermeiden, schlug der Albanerführer Mettus Fuf f etius vor, den Streit durch einen Kampf zwischen den Drillingen von beiden Seiten entscheiden zu lassen, und beide Heere gelobten einander, daß dasjenige, dessen Vorkämpfer fielen, sich dem andern willig unterwerfen wolle. Hierauf begann der Kampf. Aber schon beim ersten Angriff fielen zwei Römer, und die zuschauenden Albaner brachen über den voraussichtlichen Sieg in Jubel aus. Da ergriff der unverletzt gebliebene Horatier scheinbar die Flucht und trennte dadurch seine drei Gegner, die ihn der erhaltenen Wunden wegen nicht mit gleicher Schnelligkeit verfolgen konnten. Plötzlich wandte sich der Römer um, griff den nächsten Feind an und tötete ihn, stürzte sich dann mit gleichem Erfolg auf den zweiten, und nun war die Besiegung des letzten und schwächsten vollends leicht. Laut jubelten jetzt die Römer; das Albanerheer mußte sich ergeben, und Albalonga wurde den Römern unterworfen. Auf dem Heimwege begegnete dem glücklichen Horatius seine Schwester, die mit einem der gefallenen Kuriatier verlobt war. Als sie den Ausgang des Kampfes und den Tod ihres Verlobten vernahm, brach sie unter heftigem Weinen gegen ihren Bruder in laute Verwünschungen aus, worauf dieser sie empört niederstieß mit den Worten: „So fahre künftig jede Römerin hin, die einen gefallenen Feind betrauert!" Wegen dieser Mordthat wurde Horatius vor Gericht gestellt und trotz seines Verdienstes um seine Vaterstadt zum Tode verurteilt. Nur auf die Bitte seines Vaters, der das Volk anflehte, ihn nicht auch seines letzten Kindes zu berauben, wurde die Strafe dahin abgeändert, daß der Schuldige unter dem Schandjoch, einem von zwei aufrechtstehenden Balken getragenen Querbalken, durchgehen mußte.

3. Geschichte des Altertums - S. 296

1889 - Wiesbaden : Kunze
296 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. salem, zu belagern, als er zum Kaiser erhoben wurde. Nachdem er seinen Sohn Titus mit der Fortsetzung des Krieges betraut hatte, kehrte er nach Rom zurück und wirkte hier höchst segensreich. Er erneuerte die Kriegszucht im Heere, verbesserte den traurigen Stand der Finanzen und vollendete den Wiederaufbau der Stadt. Dem Senate gab er die früheren Rechte wieder und trat überall als eifriger Beförderer der Kunst und Wissenschaft auf. Unter ihm wurde der Friedenstempel errichtet und der Bau des großen Amphitheaters (des C o l o s e u m s) begonnen, das unter Titus 80 vollendet wurde und noch jetzt Bewunderung erregt. Am Niederrhein wurde durch seinen Feldherrn Cerealis 70 der Aufstand der Bataver unterdrückt, die sich unter der Führung des tapferen Civilis erhoben hatten und nun tributfreie Bundesgenossen der Römer wurden; Judäa wurde dem Reiche wieder unterworfen und durch den hochherzigen Agricola, den Schwiegervater des Geschichtschreibers Tacitus, die Eroberung Britanniens fortgesetzt. Im Jahre 79 erkrankte Vespasian und starb nach kurzer Zeit. Titus 79—81, sein Sohn und Nachfolger, hatte unter der Regierung seines Vaters den Aufstand der Juden gedämpft, Jerusalem 70 erobert und zerstört. Bei seiner Rückkehr nach Rom hatte er einen glänzenden Triumph gefeiert, bei welchem auch die heiligen Tempelgefäße aufgeführt wurden. Das Andenken an denselben ist noch durch einen prächtigen marmornen Triumphbogen erhalten, der mit Basreliefs geschmückt ist, welche die jüdischen Religionsgebräuche und die heiligen Tempelgefäße darstellen. Als Titus den Thron bestieg, sah man wegen seiner unordentlichen Lebensweise und seiner Neigung zu Härte und Strenge mit banger Erwartung in die Zukunft. Aber als Kaiser schien er wie umgewandelt und erwarb sich durch seine Milde, Güte und Großmut im Volke den ehrenvollen Beinamen „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechtes." Als er sich einst beim Essen erinnerte, daß er an dem Tage noch niemand eine Wohlthat erwiesen habe, rief er aus: „Freunde, ich habe einen Tag verloren." Er pflegte häufig zu sagen: „Von seinem Fürsten darf niemand traurig weggehen." Während seiner Regierung wütete in Rom drei Tage lang eine schreckliche Feuersbrunst, und eine verheerende Seuche raffte Tausende hinweg. Furchtbarer noch war ein Erdbeben, verbunden mit einem Ausbruche des Vesuvs, wodurch die Städte Pompeji, Herkulanum und Stabiä 79 verschüttet wurden, ganz Cam-pernten verwüstet wurde und viele Menschen den Tod fanden. Bei

4. Geschichte des Altertums - S. 219

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 35, 1. Bedrückung der Plebejer und ihre Erhebung. Coriolanus. 2191 Nutznießung gegen billige Abgabe nur an Patrizier übergeben, während die Plebejer, obgleich sie teil an den Siegen hatten, leer ausgingen. Die Lage der Plebejer verschlimmerte sich dadurch noch mehr, daß die Kriegslasten gerade so auf ihnen lagen wie auf den Patriziern. Sie muhten an den Kriegen ohne Sold teilnehmen, Waffen und Unterhalt sich selbst stellen. Die Kriegsdienste aber entzogen sie ihrer Arbeit. Während die Patrizier die Bestellung ihrer großen Ländereien ihren Sklaven überließen, blieb der kleine Landbesitz des Plebejers unbebaut; die Staatssteuer mußte jedoch nach wie vor entrichtet werden. Die Folge war, daß die Verarmung der Plebejer und ihre Abhängigkeit von den herrschenden Patriziern immer mehr zunahm. Viele Plebejer waren genötigt, von den Patriziern Geld zu borgen, welche dieses aber nur gegen hohe Zinsen ausliehen. Konnte der Schuldner den Verpflichtungen gegen seinen Gläubiger nicht nachkommen, so hatte dieser das Recht, sich an dem Eigentum desselben schadlos zu halten. Reichte dieses dazu nicht aus, so konnte er ihn in den Schuldturm gefangen setzen lassen, ja sogar ihn samt seiner Familie als Sklaven an sich nehmen oder verkaufen. Unter den Plebejern herrschte darum große Erbitterung gegen die drückende Vorherrschaft der Patrizier, zumal ihnen in gefahrvollen Kriegszeiten Versprechungen zur Verbesserung ihrer Lage gemacht worden waren, ohne daß dieselben nachher gehalten wurden. Als nun die benachbarten Volsker Rom den Krieg erklärten und die Plebejer zum Kampfe ausziehen sollten, kam der verhaltene Grimm unter ihnen zum Ausbruch. Ein ehemals wohlhabender Bürger und Hauptmann, der unter der Ausbeutung der Patrizier zum Schuldknecht geworden und eben entsprungen war, trat unter das Volk, zeigte seine ehrenvollen Narben auf der Brust, sodann die Striemen patrizischer Peitschenhiebe und erregte durch die Schilderung der elenden Lage, in die er ohne fein Verschulden geraten war, einen wilden Auflauf unter dem Volk. Es gelang zwar noch einmal, die Plebejer durch Erneuerung der Versprechungen zum Kampfe gegen die Volsker zu bewegen. Als aber die Patrizier nach wiederholten Zügen gegen neue Feinde und siegreicher Rückkehr von denselben das gegebene Versprechen abermals nicht halten wollten, zogen 18000 Plebejer aus der Stadt auf den später so genannten heiligen Berg 494 und waren fest entschlossen, eine neue Stadt zu gründen und sich selbst zu regieren. Da mußten die Patrizier einsehen, daß ein längeres Hinhalten der Plebejer dem Staate Verderben bringen müsse. Sie berieten deshalb, wie das Volk wieder zur Rückkehr zu bewegen sei, und

5. Geschichte des Mittelalters - S. 149

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 3. Der dritte Kreuzzug. 149 begab sich krank nach Konstantinopel, der Rest seines Heeres traf auf dem Wege mit Lubwigs Vii. Scharen zusammen, welche die Treulosigkeit der Griechen ebenfalls hatten erfahren müssen, und begab sich mit biesen nach Ant-iochia, wo auch Konrab nach seiner Genesung wieber erschien. In anbetracht der erlittenen Verluste mußte von der Wiebereroberung Ebessas abgesehen werben, es würde bes-halb im Verein mit König Balbuin Iii. von Jerusalem ein Angriff auf Damaskus und Askalon versucht. Aber dieser scheiterte an dem Verrat der syrischen Christen. Nachbem beibe Könige mit dem Rest ihrer Heere Jerusalem besucht hatten, verließen sie, ohne Erfolg erzielt zu haben, mißmutig das Land, in dem foviele Opfer gefallen waren, und kehrten nach Europa zurück. Daheim aber schalt man den Abt von Clairvaux, der das Gelingen des Zugs vorausgesagt hatte, einen falschen Propheten und beschulbigte ihn, er habe das Volk absichtlich ins Verberben geschickt. Allein Bernharb berief sich auf die Unbegreiflichkeit göttlicher Fügungen und erinnerte die Kreuzfahrer an ihre vielfachen Sünben. Mangel an Vorsicht, Übermut und Zügellosigkeit des Kreuzheeres trugen teil an dem Mißlingen des zweiten Kreuzzuges. 3. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. Nach dem unglücklichen Ausgang des zweiten Kreuzzuges wuchs die Gefahr für das Königreich Jerusalem, und Balbuin Iii. konnte nur mit Mühe das feste Askalon wieber gewinnen. Währenb Nurebbin seine Macht nach Westen ausbehnte, erlahmte die Wiberstanbskrast der Christen; zwischen den christlichen Fürsten von Antiochia, Tripolis, dem König von Jerusalem und den zum Schutze Palästinas ge-lülbeten geistlichen Drben (§. 30), entftanb Eifersucht und Uneinigkeit, fobctß es zu keinem einheitlichen Hanbeln kam. Die Lage rourbe durch den Sultan Saladin von Ägypten noch verschlimmert. Dieser hatte in Nurebbins Diensten ein Heer nach Ägypten geführt, war bafelbst Statthalter geworben und hatte sich nach Nurebbins Tod zum selbstanbigen Beherrscher Ägyptens gemacht. Salabin war ein tapferer, gerechter und mertfchertfreunbücher Türke aus dem Stamme der Kurben. Er nahm Syrien in Besitz, behnte seine Macht bis zum Tigris aus und richtete dann seine Angriffe auf Palästina. Nach langen Kämpfen mit dem König von Jerusalem schloß er enblich einen Waffenstillstanb mit bemselben. Dieser rourbe aber durch den Ritter Rainalb von Chatillon baburch gebrochen, daß er

6. Geschichte des Mittelalters - S. 172

1888 - Wiesbaden : Kunze
172 Dritte Periode des Mittelalters. Heere über die Alpen, erwarb in Rom die Kaiserkrone um den Preis beä zu der Hohenstaufenpartei haltenben Tuskulums, das er der Rache der Römer preisgab, und begab sich dann nach Unter italien. Allein eine wölfische Fürstenverschwörung hemmte ihn in seinen Planen: die Normannen, der deutschen Herrschaft abgeneigt, wählten den tapfern Tankreb von Lecce, einen Enkel Rogers Ii. von Sizilien, zu ihrem König, und wiberstanben dem Kaiser. Sein Heer würde vor Neapel von der Pest ergriffen, die Kaiserin gefangen genommen und nach Sizilien gebracht. Der Kaiser mußte krank nach Deutschland zurück, wo Heinrich der Löwe ivieber erschienen und die Welfenpartei aufs neue gegen den Kaiser aufgeboten hatte. Dieser besiegte seinen Gegner in Deutschland, entzog ihm durch die Gefangennahme von Richarb Löwenherz eine mächtige Stütze und eilte mit einem neuen Heere nach Italien, wo es chm nach Tankrebs Tode gelang, fern Erbe zu erobern. Aber nun verfuhr er mit Härte und Grausamkeit in dem eroberten Sanbe gegen Geistliche und Weltliche, gegen Frauen und Kinder. Henken, Verbannen, Verstümmeln, Blenben war an der Tages-orbnung. Dieses Wüten, die Forberung eines Lösegelbes von Richarb Löwenherz und die Zurückhaltung päpstlicher Güter veranlaßten den Papst, den 93 a n n über ihn auszusprechen. Aber Heinrich kümmerte sich nicht barum, sortbern kehrte nach Deutschland zurück, wo der alte Sörve unterbessen gestorben war. Der Kaiser machte hier den deutschen Reichsfürsten den Vorschlag, die Kaiserwürbe dem Hause Hohenstaufen erblich zu übergeben, wogegen er versprach, Apulien rmb Sizilien unzertrennlich mit dem Reiche zu verbinben und den Fürsten ihre Länber erblich zu belassen.. Allein obwohl 52 Fürsten diesem Plane beistimmten, so scheiterte er boch an dem Wiberspruche der sächsischen Fürsten und der Geistlichkeit; Deutschland blieb, was es feit 911 war, ein Wahlreich. Als die Ruhe in Deutschland gesichert war und die Fürsten feinen Sohn in Frankfurt - zu seinem Nachfolger erwählt hatten, begab sich der Kaiser zum brittenmal nach Italien in der Absicht, zu einem Kreuzzuge zu rüsten, das griechische Kaiserreich zu erobern und eine beutsche Weltherrschaft zu begrünben. Allein unerwartet raffte ihn der Tod bahin. Ein kalter Trunk auf der Jagb zog ihm eine löbliche Krankheit zu, welcher er 1197 zu Messina erlag. Sein breijähriger Sohn Friedrich kam, nachdem die Kaiserin ihrem Gemahl ein Jahr später im Tode gefolgt war, unter die vvrmunbschastliche Leitung des Papstes Innocenz Iii., der ihn mit Neapel und Sizilien belehnte, um betburch die päpstliche Oberhoheit über das Normannenlanb zur Geltung zu bringen.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 21, 2. Kaimt der Große. 129 getrieben. Darnach versöhnte Alfred die noch immer grollenden Briten in Wales, welche es den Angelsachsen nicht vergessen konnten, daß sie Eindringlinge waren und oft den Dänen Beistand geleistet hatten. Alfred starb 904 nach einer segensreichen 29jährigen Regierung und führt mit Recht den Beinamen des Großen. 2. Kanut der Große in England 1017 —1035. Anfangs verstanden es Alfreds Nachfolger, das Land gegen die fortdauernden Angriffe der Dänen zu schützen. Allein gegen Ende des 10. Jahrhunderts gelangen denselben neue Landungen in England , und der König mußte ihnen den Frieden mit 10 000 Pfund Silber abkaufen; später wiederholte sich dies, und die Angelsachsen zahlten das zweitemal 16 000, das drittemal 24 000 Pfund. König Ethelred hoffte jetzt, eine Heirat mit einer normannischen (dänischen) Prinzessin werde ihm vielleicht mehr Ruhe vor den unlieben Gästen verschaffen, allein er irrte. Es verbreitete sich im Gegenteil nach feiner Vermählung das Gerücht, die Dänen beabsichtigten, den König und den Adel zu erschlagen, um die Herrschaft in England zu erreichen. Da befahl Ethelred, alle in feinen Staaten befindlichen Dänen am 13. November 1002 zu ermorden. Dieses geschah. Aber die blutige That, der Dänenmord genannt, veranlaßte nun den Dänenkönig ©wen, mit großen Scharen zu landen und England furchtbar zu züchtigen, bis man ihm 30 000 Pfund Silber als Friedenspfand bewilligte. Dadurch kam England in eine überaus traurige Lage; die Armut stieg, die Verbrechen wuchsen, und der König fand keine Abhilfe, die Last des Dänengeldes zu erleichtern. Das Maß des Leidenskelches zu füllen, erschien Swen 1013 abermals und verjagte den König, welcher sich zu seinem Schwiegervater in die Normandie begeben mußte. Swen starb 1014. Aber kaum war Ethelred zurückgekehrt, so erschien Swens Sohn, Kanut der Große, und bekam durch Verrat das englische Heer in seine Gewalt. Ganz Nordengland wurde unterworfen; doch London widerstand 5 Belagerungen, und 5 Feldschlachten konnten keine Entscheidung bringen. Nach Ethelreds Tod bestieg sein heldenmütiger Sohn Edmund Jronside (Eisenseite) den Thron. Er wollte dem Kriege rasch ein Ende machen und forderte feinen Gegner Kanut den Großen zu einem entscheidenden Zweikampfe heraus. Allein dieser machte dem König den Vorschlag, England, aus das sie beide als Erben ihrer Väter Ansprüche machten, zu teilen. Dieser Vorschlag wurde angenommen; Casfians Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. v. Ph. Beck. 9

8. Geschichte des Mittelalters - S. 239

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 36, 4. Die letzten luxemburgischen Kaiser. 239 an der unteren Donau 1396 von dem Sultan Bajazet geschlagen worden. Nichts schien nunmehr den Siegeslauf der Türken hemmen zu können, am wenigsten der König Ruprecht von der Pfalz. Trotz seiner Machtlosigkeit hatte sich Ruprecht zu einem Zuge nach Italien bestimmen lassen, war aber durch den von Wenzel zum Herzog erhobenen Galeazzo Visconti zurückgeschlagen und zur Rückkehr genötigt worden. Dieser unglückliche Zug schadete ihm viel. In Deutschland war Ruprecht ernstlich bemüht, den gesunkenen Rechtszustand wieder herzustellen. Allein die Fürsten und Städte sahen in diesen Bemühungen Gefährdung ihrer Freiheit und schlossen daher unter dem Einflüsse des herrschsüchtigen Erzbischofs Johann von Mainz den Marbach er Bund, um ihm Widerstand zu leisten. Als er gegen diesen aufbrechen wollte, wurde ein neuer Bürgerkrieg durch seinen Tod verhütet. Er starb 1410 in Oppenheim und wurde in der Marienkirche zu Heidelberg bestattet. Die Zerrüttung blieb im Reiche bestehen und drohte seine volle Auflösung herbeizuführen. Sigismund 1410 —1437. Trotz der geringen Macht, welche mit der deutschen Krone noch verknüpft war, erhoben nach Ruprechts Tode doch drei Fürsten Anspruch auf dieselbe. Der erste war Wenzel von Böhmen, der auch nach seiner Absetzung noch an der Königswürde festhielt; der andere war sein Vetter, der alte (Jodokus) Jobst von Mähren, der das Reich auch in den schlimmen Zeiten noch für eine begehrenswerte Quelle zur Vermehrung seiner Einnahmen hielt; der dritte war Wenzels Bruder Sigismund, der Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn. Dieser schien den reichstreuen Fürsten in anbetracht seiner bedeutenden Hausmacht allein geeignet, den jammervollen Zuständen im Staate und in der Kirche abzuhelfen, es gelang deshalb dem klugen und entschlossenen Hohenzollern, dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg, nach vielen Bemühungen, bei der Wahl in Frankfurt wenigstens drei Kurstimmen auf Sigismund zu vereinigen. Aber einige Tage später wurde auch Markgraf Jobst gewählt, und es schien, als werde nun ein Krieg um die deutsche Krone ausbrechen. Da starb Jobst von Mähren 1411, und Wenzel begnügte sich bis zu seinem Tode 1419 mit dem Königstitel, den Reichskleinodien und der Hälfte der Reichseinkünfte. Bei einer abermaligen Wahl in Frankfurt erhielt Sigismund jetzt alle sieben Stimmen. Sigismund stand in kräftigem Mannesalter, als er zur Regierung kam. Er war in seinem blondgelockten Haar eine stattliche und liebenswürdige Erscheinung, sprachgewandt, kunstliebend, ritterlich.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 282

1888 - Wiesbaden : Kunze
282 Vierte Periode des Mittelalters. Sohn eines armen Tuchwebers in Genua geboren. Schon in früher Jugend hatte er eine große Vorliebe zum Seeleben gezeigt und im 14. Jahre genuesische Dienste genommen. Seine Bildung war aber eine sehr mangelhafte, und deshalb besuchte er um 1470 längere Zeit die gelehrten Anstalten von Pavia, um das Versäumte nachzuholen. Hier wurden Mathematik, Astronomie und Geographie seine Lieblingsstudien. Darnach fand er Gelegenheit, weitere Seereisen zu machen. Nach einer Fahrt in das nördliche Meer trat er in die Dienste eines ihm verwandten Seehauptmanns, welcher mit seinem Schiffe bald gegen die Venetianer, bald gegen die Türken kreuzte. In einem hartnäckigen Gefechte geriet das Schiff, auf welchem Colum-bus befehligte, in Brand. Er stürzte sich ins Meer und erreichte schwimmend die portugiesische Küste. In Lissabon erregte er mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen Aufsehen und verheiratete sich daselbst mit der Tochter des Seehauptmanns Perestrello, welcher sich an mehreren Entdeckungsreisen des Jnfanten Heinrich beteiligt hatte. Columbus erhielt von feiner Schwiegermutter die Tagebücher und Karten ihres verstorbenen Mannes und studierte dieselben mit großem Eifer. Schon lange war ihm die Kugelgestalt der Erde zur Gewißheit geworden; jetzt kam er auf den Gedanken, daß man gegen Westen einen direkten Seeweg nach Indien finden müsse, das sich nach feiner Meinung bis nahe an die westliche Küste Europas erstreckte. In dieser Meinung bestärkte ihn die Thatsache, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja sogar fremdartige Leichname über das Meer hatten treiben sehen. Mit besonderer Sorgfalt und Aufmerksamkeit sammelte und durchdachte er alles, was auf feine Lieblingsidee Bezug hatte, und bat zunächst feine Vaterstadt Genua um hinreichende Mittel zu einer Fahrt über den atlantischen Ozean. Allein er wurde abschlägig beschieben. Dagegen hörte der Hos von Lissabon, welcher solchen Unternehmungen damals zugänglich war, seine Vorschläge mit der größten Aufmerksamkeit an, entlockte ihm sein Geheimnis und beauftragte dann einen andern Seefahrer, den Weg des Columbus zu betreten. Allein dieser kehrte nach einer kurzen Fahrt um und erklärte den Plan für unvernünftig und unausführbar. Voll Unwillen über diesen Betrug begab sich Columbus jetzt zur Forderung feines Planes nach Madrid, während er feinen Bruder Bartholomäus in gleicher Absicht nach England sandte. Allein dieser hatte das Unglück, Seeräubern in die Hände zu fallen, und gelangte erst nach Ablauf mehrerer Jahre in höchst dürftiger Lage

10. Geschichte der Neuzeit - S. 40

1887 - Wiesbaden : Kunze
40 Erste Periode der Neuzeit. ließ, machten sie allenthalben beliebt und erhoben sie zu Ratgebern der Fürsten, zu Lehrern an Universitäten, zu Erziehern fürstlicher Söhne. Auch in die bürgerlichen Verhältnisse drängten sie sich allmählich ein, und es gab nicht leicht eine Schwierigkeit, welche ihnen zu überwinden mißlungen wäre, da sie sich unablässig bemühten, allen alles zu sein. In der Bekehrung der Ketzer und Ungläubigen bewiesen sie eine staunenswerte Thätigkeit. Loyola zählte 1540 nur 10 Glieder, im 18. Jahrhundert umfaßte der Orden 22 600 Mitglieder. In vier Weltteilen waren die Jesuiten thätig, die römische Kirche zu befestigen und zu verbreitert oder die evangelische Lehre zu unterdrücken, und unermeßliche Reichtümer, die sie teils freiwilligen Geschenken und Vermächtnissen, teils dem Handel indischer und amerikanischer Missionare verdankten, standen ihnen zu Gebote; denn obwohl eine Ordensregel verbot, irdische Schätze zu besitzen, so wehten doch die Flaggen ihrer Handelsschiffe auf allen Meeren. In den Wildnissen von P a-raguay in Südamerika gründeten sie sogar eine völlig unabhängige Besitzung unter der Form einer Republik, legten Dörfer und Städte an und besetzten und verwalteten alle Staatsämter, bis sie 1767 das Land verlassen mußten. Manche Lehre der Jesuiten erregte großen Anstoß, insbesondere der Grundsatz, daß der Zweck die Mittel heilige. Man beschuldigte sie der Herrschsucht, der Aufwiegelung, der Beförderung des Meineides, des Königsmordes, der Anstiftung von Krieg und Blutvergießen rc. und vertrieb sie im 18. Jahrhundert aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Der dritte Ordensgeneral, Franz von Borgia, äußerte jedoch schon: „Wie Lämmer haben wir uns eingeschlichen, wie Wölfe werden wir regieren, wie Hunde wird man uns vertreiben, aber wie Adler werden wir uns verjüngen." 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. Kaiser Karl V. hoffte noch immer aus eine Beseitigung der kirchlichen Spaltung und veranstaltete Religionsgespräche zu Leipzig, Speier, Hagenau, Worms und zu Regensburg (1541). Da aber keine Vereinigung erreicht wurde, so gewährte der Kaiser die Fortdauer des Religionsfriedens von 1532 bis zu einem allgemeinen Konzil. Von allen deutschen Fürsten katholischer Religion verfolgte Herzog Heinrich vonbraunfchweig-Wolfenbüttel die Anhänger der evangelischen Lehre am bittersten. Als er die Städte Goslar und
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